Jede Familie ist anders und hat ihre ganz eigenen Bedürfnisse. Ob das Baby mit im Familienbett schlafen darf, ist eine völlig individuelle und persönliche Entscheidung.
Jeder sollte für sich entscheiden, wie man als Familie am besten schläft.
Vorteile, wenn das Baby im Familienbett schläft
Die Mehrzahl der Babys weltweit schlafen mit Mama und Papa im Familienbett. Es gibt mehrere Vorteile, wenn das Babybett im Elternbett liegt.
Babys brauchen besonders viel Nähe und Körperkontakt, um sich sicher und geborgen zu fühlen. Diese Bindung fördert die Entwicklung des Kindes. Könnte das Kind selbst entscheiden, würde es bestimmt nah bei Mama und Papa sein wollen, dabei ihren Körperkontakt spüren und ihren Duft aufnehmen.
Das sogenannte Co-Sleeping, bei dem alle Familienmitglieder im selben Bett oder im selben Raum schlafen, wird von Experten empfohlen.
Ein schlafendes Baby im Familienbett ist nicht nur für das Baby von Vorteil, sondern kann auch den Eltern helfen. Denn die Nächte werden um einiges ruhiger, weil das Kind gut und geborgen liegt und nicht mehr so viel schreit und weint.
Ein Schlafteam
Mama und Kind harmonieren wie ein Schlafteam, wenn sie nebeneinander schlafen.
Das Baby und die Mutter passen sich nämlich einander an, und die Mutter hilft dem Kind unbewusst mit der Entwicklung, Atmung, Herzrhythmus und vielem mehr. Die Schlafqualität wird für Mama und Kind deutlich besser, wenn beide im Familienbett schlafen. Die körperliche Verbindung sorgt dafür, dass das Baby weniger aufwacht und schreit.
Die tiefe Bindung zwischen Mutter und Kind ist zudem für die körperliche, geistige und emotionale Entwicklung besonders wichtig. Auch das Stillen fördert diese Entwicklung.
Der Schlaf im elterlichen Bett verhilft dem Baby, die Wärme halten zu können, denn es kann in den ersten Monaten seine Körpertemperatur nicht selbst regulieren.
Stillen über Nacht
Es ist besonders praktisch für das nächtliche Stillen, wenn das Kind in der Nähe der Mutter ist. Wenn das Baby im Familienbett schläft, braucht die Mama nämlich nicht extra aufzustehen. So ist es sowohl für die Mutter als auch das Kind einfacher, nach dem Stillen wieder einschlafen zu können - beide bekommen dadurch mehr Schlaf.
Ein weiterer Vorteil ist, dass stillende Kinder ein Drittel mehr an Kalorien zu sich nehmen, wenn sie im Elternbett schlafen, als wenn sie im eigenen Bettchen liegen.
Plötzlicher Kindstod (SIDS)
Das Risiko von SIDS (Sudden infant death syndrome) kann verringert werden, wenn das Baby im Familienbett schläft. Jedoch sollten ein paar Regeln aufmerksam beachtet werden (siehe Tipps). Der Schlaf neben der Mutter hat weitestgehend Vorteile für die Gesundheit.
Gesunder Schlafrhythmus
Unregelmäßigkeit bei der Atmung des Kindes und lange Tiefschlafphasen sind die häufigsten Faktoren für SIDS. Wenn das Kind bei der Mutter schläft, wird die Tiefschlafphase kürzer.
Verbesserte Atmung
Ein Risikofaktor bei SIDS ist eine erhöhte Rückatmung beim Kind. Die erhöhte CO2-Konzentration der Atemluft von Mama und der Körpergeruch stimulieren die Rezeptoren der Babynase. Dies regt das Baby zum Atmen an. Das heißt, dass das Baby seine Atmung jener der Eltern anpasst.
Verringerte Bauchlage
Wenn das Baby im Elternbett schläft, passen Mama und Baby automatisch ihre Schlafpositionen an. Sie schlafen meistens in der Seitenlage und sich gegenseitig zugewendet, oder auf dem Rücken. Instinktiv reagieren sie auf die Bewegungen und Geräusche des anderen.
Stillen
Die Mutter kann das Kind häufig und leicht stillen, wenn sich das Kind im Familienbett befindet. Das Stillen hemmt das SIDS Risiko: Bei Stillkindern ist das Risiko von SIDS um 50% geringer.
Schutz
Mütter haben einen Schutzinstinkt und schützen ihre Babys auch während der Nacht, gerade wenn sie im Elternbett schlafen. Sie schützen die kleinen vor Überhitzung und durch unbewusste Berührung auch vor kurzzeitigen Atemstillständen. Wenn das Kind über Nacht krank wird oder es dem Kind schlecht geht, reagiert die Mutter auch schneller.
Nachteile
Wenn das Baby im Familienbett schläft, ist es wie oben schon erwähnt mit der Mama wie ein „Team“. Der Vater wird aus dem Team ein wenig „ausgeschlossen“ und viele fürchten, dass die Paarbeziehung dadurch gefährdet ist - in körperlicher und emotionaler Hinsicht. Auch wenn das Kind nicht viel Platz einnimmt, so kann es dennoch weniger bequem für die Eltern werden.
Platz
Wenn die Eltern zu wenig Platz haben, weil das Baby im elterlichen Bett schläft, ist die Anschaffung eines größeren Bettes sinnvoll. Doch auch ein Beistellbett kann die Lösung sein. Dann sollte es ausreichend Platz für die ganze Familie geben.
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Paarbeziehung
Das Problem, dass die Paarbeziehung unter dem gemeinsamen Schlaf leiden kann, liegt vermutlich nicht nur am gemeinsamen Schlaf, sondern auch an der ganzen Lebensveränderung. Denn die Paarbeziehung ändert sich bereits ab der Geburt eines Kindes. Die Müdigkeit, die fehlenden Kräfte und die neuen Elterngefühle spielen eine große Rolle für die Paarbeziehung.
Selbständigkeit
Manche haben einen Konflikt, wenn es um das Thema Baby im Elternbett versus dem eigenen Bett geht. Man will das Baby so gut wie möglich unterstützen, ihm die nötige Wärme spenden und die geborgene Nähe geben. Doch viele fürchten auch, dass das Kind dadurch niemals oder erst spät Selbständigkeit entwickeln wird.
Forschungen zeigen jedoch, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Schlaf im Elternbett und der Selbständigkeit gibt. Eine Folge des gemeinsamen Schlafens kann jedoch sein, dass es weitaus schwieriger wird, das Kind später vom gemeinsamen Schlafen bei Mama und Papa abzugewöhnen.
Tipps für ein sicheres Familienbett
Wer mit dem Baby gemeinsam im Elternbett schlafen möchte, muss zunächst eine sichere Umgebung schaffen. Hier lautet die wichtigste Regel, dass das Kind nicht im elterlichen Bett schläft, wenn euer Bewusstsein oder die Gesundheit eingeschränkt ist. Dasselbe gilt auch, wenn entweder Mama oder Papa Drogen, Medikamente oder Alkohol konsumiert haben.
Weitere Empfehlungen der Experten
Im Bett sollte ausreichend Platz für alle sein. Je größer das Bett also ist, desto besser für alle. Dabei sollten sich keine dekorativen Kissen, schwere Decken und Kuscheltiere im Bett befinden. Das Baby soll „selbst“ schlafen, das heißt, dass zusätzliche Kissen und Bettdecken im Bett des Babys fehl am Platz sind. Das Baby sollte im eigenen Schlafsack schlafen, und Mamas und Papas Bettdecken sowie Kissen sollten außerhalb der Reichweite sein.
Des Weiteren ist es wichtig, dass das Baby nicht aus dem Bett fallen kann. Um dem entgegenzuwirken, kann ein Beistellbett als Verlängerung des Bettes hinzugestellt werden.
Die Bettunterlage ist ebenfalls wichtig. Die Matratze sollte fest und hart sein. Wer ein Wasserbett hat, sollte das Kind nicht darin schlafen lassen. Das Bett sollte zudem keine Bettritze aufweisen.
Am besten ist es, wenn Mama zwischen dem Baby und Papa schläft. Außerdem sollten niemals ältere Geschwister neben dem Baby schlafen.
Wer gern die Temperatur im Schlafzimmer regulieren möchte, sollte bedenken, dass die ideale Schlaftemperatur für ein Baby zwischen 16 und 18 Grad˚ liegt.
Ältere Kinder
Wenn das Kind älter als 12 Monate alt ist, ist das SIDS kein ernstzunehmendes Thema mehr. Wenn Mama und Papa es gern möchten, kann das Kind ohne Probleme im Familienbett schlafen (vermutlich insbesondere dann, wenn es schlechte Träume hat und von selbst nicht einschlafen kann).
Weitere Möglichkeiten
Wenn du dein Kind gerne bei dir haben möchtest, aber vielleicht gerade wegen eines Geschwisterchens