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Babyschlaf - das musst du wissen

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Schlafberaterin, Kinderschlafexpertin und vierfache Mutter

Über mich

 Der Babyschlaf ist ein weites Feld, und die meisten Eltern von Neugeborenen und Babys haben viele Fragen rund um dieses Thema. Einige der gängigen Fragen in Sachen Schlafverhalten beim Baby lauten:

  1. Warum schlafen Babys so viel?
  2. Warum bewegen sich Babys im Schlaf manchmal?
  3. Wie viel schlafen Babys in verschiedenen Altersgruppen?
  4. Ab wann schlafen Babys durch?
  5. Ab wann kann mein Baby alleine einschlafen?
  6. Was hält Babys vom Schlafen ab?
  7. Was kann ich tun, damit mein Baby gut schläft?
  8. Ist es in Ordnung wenn mein Baby beim Stillen oder Füttern einschläft?
  9. Mache ich das Richtige? Ich habe Angst etwas falsch zu machen...

Auf diese und andere Fragen rund um den Babyschlaf findest du in diesem Artikel die Antworten.

 

1. Warum schlafen Babys so viel?

Wir Erwachsene brauchen nachts ausreichend Schlaf, um das, was wir tagsüber erlebt haben, durch Träumen zu verarbeiten, und der Tiefschlaf schenkt uns körperliche Erholung.

Genauso verhält es sich bei den Babys: Auch sie benötigen den Schlaf, um sich körperlich und geistig zu erholen, zu wachsen und sich zu entwickeln. Der Schlaf und die Entwicklung des Gehirns sind untrennbar miteinander verbunden.

In den ersten Lebensmonaten erholt sich dein Baby im Schlaf von den Strapazen der Geburt, später werden körperliche Entwicklungsschritte wie Krabbeln und Laufen verarbeitet. Deshalb solltest du deinem Baby so viel Schlaf gönnen, wie es gerade braucht.   

 

2. Warum bewegen sich Babys im Schlaf manchmal?

Das sich ein Baby im Schlaf bewegt, hat oft mit der Schlafphase in der es sich befindet zu tun. Was den Babyschlaf betrifft, unterscheiden Fachleute grob zwischen der aktiven und der ruhigen Schlafphase. Bis zum 6. Monat verbringen die Babys etwa 60 % des Schlafs im aktiven Schlaf, ab etwa 6 Monaten macht der aktive Schlaf nur noch ungefähr 25 % aus. Der aktive Schlaf entspricht der Traumphase bei älteren Kindern und Erwachsenen, und hierbei werden die Gehirnstrukturen und neuronalen Verbindungen ausgebildet.

Während der ruhigen Schlafphase, dem Tiefschlaf, liegen die Babys ganz entspannt, atmen regelmäßig und tanken neue Kraft, damit sie wieder mit neuer Energie ihre Welt entdecken können. 

3. Wie lange schlafen Babys in verschiedenen Altersgruppen?

Während Erwachsene in der Regel pro Tag nur einmal ausgiebig schlafen, nämlich nachts, haben Babys einen ganz anderen Schlafbedarf und Schlafrhythmus. Bei Babys wechseln sich nämlich Schlaf- und Wachphasen miteinander ab, aber mit zunehmendem Alter nehmen Anzahl und Dauer der Nickerchen ab.

Je nach Alter fallen diese Phasen mal kürzer, mal länger aus. Aber wie viele Stunden schlafen Babys eigentlich? In den folgenden Abschnitten erfährst du, wie der Schlaf-Wach-Rhythmus von Babys in unterschiedlichen Altersgruppen gelagert ist und wie viel Schlaf Babys in einem bestimmten Alter brauchen.

Wie viel schläft ein Neugeborenes?

Viele frisch gebackene Eltern fragen sich: Wie lange schläft ein Säugling? Als grobe Orientierungshilfe gilt: Babys schlafen in den ersten 3 Monaten 16-18 Stunden pro Tag, wobei sich der Babyschlaf in etwa 5 Schlafphasen unterteilt. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel, denn jedes Baby schläft anders.

Beim Babyschlaf findet noch kein Wechsel zwischen Leicht- und Tiefschlafphasen statt; Neugeborene tauchen nur in den Tiefschlaf ab. Deshalb werden sie auch nicht so leicht von lauten Geräuschen oder Licht aus dem Schlaf gerissen und können noch überall sehr unkompliziert einschlafen. Ihre Schlafabschnitte sind jedoch relativ kurz, weil ihr kleiner Magen noch nicht viel Nahrung aufnehmen kann. Deshalb wachen sie immer wieder auf, um gestillt zu werden.

Wie viel Schlaf braucht ein Baby mit 6-9 Monaten?

Ab wann schlafen Babys länger? Das hast du dich vielleicht auch schon nach den kurzen Schlafphasen des Babyschlafs sehnsüchtig gefragt. Im Alter von 6-9 Monaten sollte dein Baby insgesamt etwa 15 Stunden pro Tag schlafen und tagsüber 2 Schläfchen von je ungefähr 1,5 Stunden halten.  

Babys Schlafrhythmus ändert sich oftmals schlagartig, wenn es um die 6 Monate alt ist. Wenn dein Baby in diesem Alter plötzlich weniger schläft, häufiger aufwacht oder schwer in den Schlaf findet, kann eine Schlafregression mit etwa 7 Monaten die Ursache sein.

Bis zum 6. Monat wachen Babys übrigens normalerweise mindestens einmal pro Nacht auf, weil sie eine Mahlzeit brauchen.

Wie lange muss ein 10-12 Monate altes Baby schlafen?

Der Babyschlaf mit 10 bis 12 Monaten sollte insgesamt 13-14 Stunden Schlaf über den Tag verteilt betragen. Um die 10 Monate werden die Nickerchen tagsüber oft von 2-3 auf 1 reduziert, während das Baby 2-3 Stunden tagsüber schläft. Nachts schläft dein kleiner Schatz jetzt vielleicht schon 6 Stunden am Stück.

Beim Tagesschlaf sollte auch das Nickerchen am Nachmittag nicht zu spät beginnen. Idealerweise macht dein Baby spätestens am frühen Nachmittag seinen Mittagsschlaf, damit es abends wieder einschlafen kann. Falls der Mittagsschlaf zu ausgedehnt wird, kannst du deinen Schatz nach ca. 1,5 Stunden sanft wecken.

Schlaftabelle

Alter

1 Monat

3 Monate

6 Monate

9 Monate

12 Monate

2 Jahre

3 Jahre

Tagesschlaf

3

3

2

2

1-2

1

1

Anzahl der Schläfchen

6-7

5-6

3-4

2,5-4

2-3

1-2

1-1,5

Nachtschlaf

8,5

10-11

10-11

11-12

11,5-12

11,5-12

11

Gesamtschlaf in 24 Stunden

15-16

14-15

14-15

14

13-14

13

12

 

4. Ab wann wird das Baby durchschlafen?

Viele Eltern fragen sich, wann ihr Baby in der Lage sein wird, "die Nacht durchzuschlafen", d. h. in der Lage zu sein, von einem Schlafzyklus in den nächsten zu wechseln, so dass es drei, fünf und sieben Stunden ohne elterliche Hilfe schlafen kann.

Auch auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort. Manche Babys schaffen dies bereits im Alter von wenigen Tagen, während andere bis zum Schulalter auf elterliche Hilfe angewiesen sind.

Manche Babys schlafen in den ersten 3 bis 4 Lebensmonaten über weite Strecken und werden dann nachts wach.

Wenn wir eine realistische, erfahrungs- und forschungsbasierte Schätzung abgeben sollen, wann die meisten Babys anfangen, nachts durchzuschlafen", dann liegt dieser Zeitpunkt in der Regel irgendwo zwischen 12 Monaten und 2,5 bis 3 Jahren. Aber auch hier kommt es darauf an, was du selbst als "durchschlafen" definierst.

Die Gesundheitsbehörden verwenden fünf Stunden als Bezugspunkt für das "Durchschlafen". Aus unserer Erfahrung wissen wir jedoch, dass viele Eltern der Meinung sind, dass ihr Kind mindestens acht Stunden schlafen sollte, was der Nachtruhe eines Erwachsenen entspricht, damit es "die Nacht durchgeschlafen" hat.

 

5. Ab wann kann mein Baby alleine einschlafen?

Viele Eltern möchten wissen, wann ihr Baby in der Lage sein wird, ohne fremde Hilfe einzuschlafen. Die brutal ehrliche Antwort ist, dass es keine einheitliche Antwort auf diese Frage gibt, aber es liegt oft irgendwo zwischen der Geburt und dem Alter von 4-5 Jahren, je nachdem, was du mit "alleine einschlafen" meinst.

Wenn es nur darum geht, wann dein Baby nicht mehr in den Armen geschaukelt oder gewickelt werden muss, um einzuschlafen, sondern im Bett liegen und z. B. vor dem Schlafengehen Händchen halten kann, dann könnte das bereits mit 6-12-18 Monaten der Fall sein. Realistischer ist es jedoch, wenn das Kind etwa zwei Jahre alt ist.

Wenn es darum geht, dein Baby ins Bett zu bringen, ihm gute Nacht zu sagen und das Zimmer zu verlassen, ist das für einige Neugeborene in Ordnung. Die meisten sind es aber nicht. Eine realistischere Einschätzung ist, dass dies langsam geschehen wird, wenn das Kind 3 oder 4 Jahre alt ist.

Das ist wahrscheinlich nicht die Antwort, die du hören wolltest, aber es ist wichtig, realistische Erwartungen zu haben, damit du dir nicht unnötig Sorgen um dein Kind oder deine eigenen "Einschlaf-Fähigkeiten" machst.

6. Was hält die Babys vom Schlafen ab?

Während in den ersten Monaten ein unregelmäßiger Schlafrhythmus völlig normal ist, kommen die meisten Babys ab dem 4. Lebensmonat in eine gewisse Schlafroutine und es zeichnen sich feste Schlafenszeiten ab. Im Laufe der Monate ändert sich aber der Schlafbedarf laufend, was völlig normal für die Entwicklung ist.

Es ist dabei auch wichtig im Kopf zu behalten, dass es normal ist Schwierigkeiten mit dem Schlaf des Kindes haben zu können, da Babyschlaf von einigen Faktoren beeinflusst werden kann. Einige dieser Faktoren, die deinen kleinen Schatz am Einschlafen hindern können, das Einschlafen hinauszögern oder das Durchschlafen verhindern können, werden hier von uns vorgestellt und beschrieben. Wenn die Schwierigkeiten jedoch nicht mit diesen Faktoren in Zusammenhang stehen und nichts hilft um das Kind zum Schlafen oder zur Ruhe zubringen, können vielleicht andere Ursachen, wie eine Regulationsstörung vorliegen. In diesem Falle ist es ratsam einen Kinderarzt aufzusuchen und um Hilfe zu bitten. 

Ein leerer Bauch schläft nicht gern

Neugeborene haben wegen ihrer geringen Größe natürlich sehr kleine Mägen, die schnell wieder gefüllt werden wollen. Deshalb meldet sich der Hunger immer wieder schnell, und erst um den 6. Monat herum kannst du davon ausgehen, dass dein Baby ohne nächtliche Fütterung auskommt.

Solange sich bei deinem Baby noch keine Zähnchen zeigen, kannst du dein Baby abends mit der Flasche oder an der Brust in den Schlaf füttern, ohne dabei der Zahngesundheit zu schaden. Beim Stillen im Elternbett kann dein Baby hinterher sogar ungestört weiterschlafen, ohne abgelegt werden zu müssen. 

Die Zähnchen stören den ruhigen Schlaf

Auch das Zahnen kann dem ruhigen Babyschlaf einen Strich durch die Rechnung machen und das Schlafverhalten beim Baby beeinflussen. Der Schlaf und das Zahnen werden nicht immer miteinander in Verbindung gebracht, sind aber oft aneinandergekoppelt.

Bei zahnenden Babys sind Fieber und allgemeines Unwohlsein häufige Begleiterscheinungen. Dadurch finden sie schlechter in den Schlaf oder wachen häufiger auf, weil sie sich nicht gut fühlen oder die Kauleisten schmerzen.

Um die Schmerzen im Mund zu lindern, sind Kau- und Beißringe sehr gut geeignet. Auch gekühlt tun sie gute Dienste. Nach Absprache mit dem Kinderarzt können auch kühlende Tinkturen Abhilfe verschaffen.

Unruhiger Schlaf durch Schlafregression

Dein Baby konnte bisher gut einschlafen, hatte regelmäßig geschlafen und vielleicht sogar schon etwas längere Schlafabschnitte nachts? Von einem Tag auf den anderen ist all das Geschichte! Es wacht nachts häufiger auf, findet schlecht in den Schlaf und macht tagsüber nur kurze Nickerchen.

Dann könnte eine Schlafregression der Grund dafür sein, dass der Babyschlaf durcheinandergewirbelt wird. Er hängt mit körperlichen und geistigen Entwicklungsschüben zusammen, während derer dein Baby die neuen Fähigkeiten verarbeiten muss. 

Es liegt deshalb auf der Hand, dass das Gehirn deines kleinen Schatzes in dieser Zeit Schwerstarbeit leistet, und dein Baby nur schwer zur Ruhe kommt. 

Der Moro-Reflex unterbricht den Schlaf

Du hast bei deinem Baby vielleicht schon einmal die schreckhafte Bewegung beobachtet, bei der es seine Finger spreizt und seine Arme ausbreitet? Dies ist der Moro-Reflex, der vor allem bei Neugeborenen vorkommt.

Wenn dein Säugling schlafen soll und du ihn schlafend vom Arm ins Bettchen legen willst, kann dieser Schreck auftreten. Dein Baby hat nämlich das Gefühl, es fällt und sein Körper löst diesen Reflex aus. Es schreckt aus dem Schlaf und mit der Nachtruhe ist es vorbei.

Wenn du deinen Schatz zum Schlafen fest mit einer Decke umwickelst, kann er sich durch abrupte Bewegungen nicht aus dem Schlaf reißen und fühlt sich sicher. 

 

7. Was kannst du für einen guten Babyschlaf tun?

In diesem Artikel reden wir zwar von Durchschnittsangaben für die Altersstufen, wissen aber, dass jedes Baby anders ist, was Schlafbedarf, Schlafrhythmus und Schlafdauer betrifft. Manche Babys schlafen wie ein Murmeltier, bei anderen wiederum zieht sich die Schlafbegleitung regelmäßig in die Länge.

Tut sich dein kleiner Schatz mit dem regelmäßigen Babyschlaf schwer? Dann haben wir für dich einige Anregungen und Hilfestellungen für einen guten Schlaf zusammengestellt. Konkret geben wir dir Tipps und Impulse an die Hand, die folgende Bereiche betreffen:

  • Hilfsmittel zum Einschlafen
  • Gestalten des Tagesablaufs
  • Bewegung an der frischen Luft
  • Das geeignete Schlafumfeld und die Schlafbekleidung

Schieben oder schaukeln (lassen)

Vor allem für den Tagesschlaf haben viele Eltern das Schieben im Kinderwagen für sich entdeckt. Sie schwören auf Spaziergänge mit dem Kinderwagen, um dem unruhigen Baby durch die gleichmäßige, schaukelnde Bewegung ein Gefühl von Sicherheit zu geben und es in den Schlaf zu lullen.  

Auch in einer Stubenwiege erinnern die Bewegung und die höhlenartige Umgebung das Baby an die Zeit im Mutterleib, so dass den meisten Babys das Einschlafen leichter fällt. Weiterhin gibt es heutzutage viele weitere Innovationen, die das Einschlafen erleichtern können, wie auch unsere Federwiege und Wiege, die dank dem Wiegen-Motor dein Baby in den Schlaf schaukeln können – ohne dass deine Arme dabei müde werden.

 

Guter Schlafrhythmus durch einen regelmäßigen Tagesablauf

Auch regelmäßige Zubettgehzeiten beeinflussen den Babyschlaf positiv. Babys schlafen am besten, wenn sie täglich zu einer ähnlichen Zeit hingelegt werden. Versuche deshalb, die Zubettgehzeiten abends und die Zeitpunkte für die Nickerchen regelmäßig zu gestalten.

Um den Tag-Nacht-Rhythmus beim Baby zu festigen, kannst du deinen kleinen Schatz an feste Zeiten für Spielen, Füttern und Schlafen gewöhnen. Diese Routinen bieten ihm eine verlässliche Struktur und Orientierungspunkte im Alltag. So machst du es ihm auch tagsüber einfacher, selbstständig einzuschlafen.

Weiterhin kann ein festes Einschlafritual hilfreich sein, da dieses dem Kind helfen kann zu verstehen, war gleich passieren wird - dass der Tag sich dem Ende neigt und es jetzt Zeit für Ruhe und Schlaf ist. Beispiele können Kuscheln, Gute-Nacht-Lieder, Geschichten, usw. sein.

Auch dies funktioniert natürlich nicht immer sofort und es gibt auch keine Garantie, dass es bei allen Babys funktioniert. Trotzdem ist es aber einen Versuch wert, dem Baby diese Hilfestellung anzubieten.

Das Baby müde machen

Wenn sich dein älteres Baby abends beim Einschlafen schwertut, kann es sein, dass es sich im Laufe des Tages nicht ausreichend ausgetobt hat. Versuche deshalb, ihm im Laufe des Tages mehr Aktivität anzubieten, etwa Bewegung an der frischen Luft, im Garten, auf dem Spielplatz oder Toben in der Wohnung.

Kleinere Babys, die noch nicht sehr mobil sind, können sich natürlich nicht auf diese Weise auspowern. Sie können aber nachmittags im Kinderwagen geschoben werden. Durch die viele frische Luft fällt es ihnen dann abends etwas leichter, die Augen zu schließen.

Ein angenehmes Schlafumfeld ist das A und O

Für einen guten Babyschlaf ist die Schlafumgebung sehr wichtig. Faktoren wie Raumtemperatur, Helligkeit oder Geräuschpegel spielen eine ausschlaggebende Rolle dafür, wie leicht dein kleiner Schatz in den Schlaf finden kann.

Der Schlafraum sollte nicht zu warm und nicht zu kalt sein; eine Raumtemperatur von 16-18 °C ist zum Schlafen ideal, und es sollte mindestens einmal am Tag bei vollständig geöffnetem Fenster gelüftet werden.

Auch bei der Kleidung lohnt es sich, genauer hinzugucken, denn dein Baby sollte nicht zu warm angezogen sein. So reichen meistens Unterwäsche und ein Schlafanzug über der Windel, während man im Sommer oft mit einer Windel und einem Body auskommt. 

Aufwachen

Wenn das Kind in der Nacht aufwacht, schaltet am besten kein helles Licht ein. Idealerweise verwendet ihr entweder nur schwaches, gedimmtes Licht oder jenes, welches das Kind vom Einschlafritual kennt. So weiß es, dass es noch nicht Zeit fürs Aufwachen, sondern noch Schlafzeit ist.

 

8. Ist es in Ordnung wenn mein Baby beim Stillen oder Füttern einschläft?

Die Forschung zeigt, dass dein Baby durch das Saugen und Trinken von Milch beruhigt wird, egal ob es gestillt oder mit der Flasche gefüttert wird, da während des Fütterns Hormone im Magen des Babys ausgeschüttet werden. Die Muttermilch enthält sogar schlaffördernde Hormone.

Die Nähe des Babys zum Körper, vielleicht sogar Haut-an-Haut, während es die Milch erhält, ist ein weiterer beruhigender Faktor, der ihm beim Einschlafen helfen kann.

Eltern brauchen sich nicht zu sorgen, wenn ihr Baby beim Stillen oder Füttern mit der Flasche einschläft. Das ist nicht nur normal, sondern von der Natur so vorgesehen, sowohl für die Milch als auch für dein Baby.

Hinweis: Einige Neugeborene oder Babys müssen möglicherweise geweckt werden, um eine ausreichende Milchaufnahme zu gewährleisten. Dein medizinischer Betreuer oder die Stillberatung wird dich darüber informieren, wenn dies auf dein Kind zutrifft.

 

9. Mache ich das Richtige? Ich habe Angst etwas falsch zu machen...

Eltern fragen sich vielleicht, ob es ihre Schuld ist, wenn ihr Baby nicht "nach Vorschrift" schläft oder wenn das Baby nachts aufwacht, obwohl andere Kinder in der örtlichen Müttergruppe durchschlafen.

Der bloße Gedanke, dass der Schlafmangel des Kindes durch etwas verursacht werden könnte, was man selbst falsch macht, kann einem leicht in den Sinn kommen, und Fragen wie "ist es das falsche Bett, der falsche Schnuller, das falsche Essen, die falsche Schlafenszeit usw." können einem durch den Kopf gehen. Manche Eltern zweifeln sogar daran, dass etwas nicht stimmt, wenn ihr Kind nicht so schläft, wie sie es erwartet haben oder wie es andere Eltern für ein übliches Schlafverhalten halten.

Aber keine Sorge! Es ist an der Zeit, alle negativen Gedanken über "schlechte Angewohnheiten" und andere angstbasierte Annahmen zu verdrängen. Es gibt absolut keine Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, dass dein Baby niemals in einem richtigen Bett schlafen wird, nur weil es in den ersten drei, fünf oder 11 Monaten in einem Wickeltuch oder einer Federwiege schläft.

 

Zusammenfassung

  • Babys und Kinder brauchen in ihren ersten 2-5 Lebensjahren oft viel Hilfe beim Einschlafen. Oft brauchen sie viel mehr Hilfe, als die Eltern darauf vorbereitet sind.
  • Das Aufwachen mit dem Bedürfnis nach Hilfe, um wieder zur Ruhe zu kommen, tritt meist bis zum Schulalter auf.
  • Das Schlafbedürfnis von Babys und Kindern ist individuell und kann - genau wie bei Erwachsenen - sehr unterschiedlich sein.
  • Die meisten Eltern unterstützen den Schlaf ihres Kindes sehr und zeigen dies, indem sie zuhören, beobachten und ihrer Intuition folgen.
  • Die Befürchtung, dass du als Elternteil etwas falsch machst, dass du schlechte Gewohnheiten entwickelst oder dass mit deinem Kind etwas nicht stimmt, ist völlig normal. Es ist jedoch wichtig, daran zu denken, dass diese Angst nur in seltenen Fällen berechtigt ist. Im Zweifelsfall solltest du dich immer an deinen Arzt oder deine Stillberatung wenden.
  • Die elterliche Hilfe beim Einschlafen bildet die Grundlage für das spätere "selbständige Schlafen".

Über die Autorin

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Schlafberaterin, Kinderschlafexpertin und vierfache Mutter

Mia Bernscherer Bjørnfort ist ein anerkannter ganzheitlicher Schlafcoach und ausgebildete ehrenamtliche Stillberaterin mit fast 10 Jahren Erfahrung im Bereich des Kinderschlafs. Mia hat sich auf verschiedene Bereiche des Baby-, Kinder- und Familienschlafs spezialisiert und vermittelt Wissen über Schlaferwartungen, Schlafbiologie und die Entwicklung von Kindern. Sie hilft Eltern, fundierte Entscheidungen über den Schlaf ihrer Familie zu treffen, um ihr Verständnis für ihre eigenen Bedürfnisse und die ihres Kindes zu stärken. Darüber hinaus ist Mia eine aktive Sprecherin und Vorsitzende der dänischen Stiftung Sovende Børn, wo sie ihre Erfahrungen und ihr Fachwissen in Artikeln und Leitfäden in den sozialen Medien weitergibt.

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